Ausbildung mit Herz in Baden-Württembergs Jugendherbergen

Tanja hat das geschafft, was sie selbst lange nicht für möglich gehalten hat: Die alleinerziehende Mama von drei Kindern hat einen Ausbildungsplatz in der Tasche! Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als eine halbe Million Ausbildungsplätze angeboten. Allein in Baden-Württemberg gab es im Jahr 2019 über 190.000 Auszubildende (Quelle: Statista). In dieser Masse an Möglichkeiten die geeignete Ausbildung zu finden, ist oft so schwer wie der Weg dahin. In Baden-Württembergs Jugendherbergen findet die Suche ein glückliches Ende! In einer ganz besonderen Gemeinschaft mit einer großen Portion Unterstützung werden Berufe gelernt, die Spaß machen, einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, Zukunft haben und für das ganze Leben neue Möglichkeiten bieten.

 

 

 

Traumberuf Hotelfachfrau

"Es ist eine echte Erfolgsgeschichte“, beschreibt Herbergs- und Ausbildungsleiterin Connie Dreher den Werdegang einer ihrer Mitarbeiterinnen. „Wir stellten Tanja vor einigen Jahren als Reinigungskraft in unserer Jugendherberge ein“, erinnert sie sich. Doch da blieb die ambitionierte Dreifach-Mama nicht lange. Schnell stellte sich heraus, dass die junge Frau nicht nur fleißig, schnell, zuverlässig und begabt ist. Tanja zeigte großes Interesse und Qualitäten an der Arbeit an der Rezeption. Sie fand hier ihre Passion und trat mit dem Wunsch nach einer Ausbildung an das Jugendherbergs-Team heran. Da Connie Dreher alles, was sie anpackt, mit Herz tut, ebnete sie kurzer Hand den Weg und machte selbst einen Ausbildungsschein. „Wir sind so stolz, dass das geklappt hat. Tanja macht nun bei uns im Haus innerhalb von zwei Jahren ihre Umschulung zur Hotelfachfrau“, freut sich die Herbergsmutter. Und noch mehr hat man in Bad Urach für Tanja gemeinsam geschafft: „Mit Unterstützung des Arbeitsamtes kann sie sich bald nicht nur ausgebildete Hotelfachfrau nennen, sie bekommt auf dem Weg dahin berufsbegleitend auch noch volles Gehalt!“

 

Eine Ausbildung, viele Möglichkeiten: Hauswirtschaft

Die Ausbildung zur Hotelfachfrau ist nur eine von vielen Möglichkeiten der Ausbildung in Baden-Württembergs Jugendherbergen. „Meine persönliche Lieblings-Ausbildung ist die zur Hauswirtschafterin oder zum Hauswirtschafter“, verrät Connie Dreher. Sie und ihr Mann sind seit sechs Jahren in Bad Urach die Herbergseltern. „Diese Ausbildung, dieser Beruf ist sehr vielfältig“, verspricht sie Interessenten. Während der drei Jahre lernen Azubis wie man in großen Häusern dafür sorgt, dass die wichtigen Bereiche ‚Essen‘, ‚Schlafen‘ und ‚Reinigen‘ laufen.“ Ein Job mit vielen Möglichkeiten in einer Vielzahl an Abteilungen und mit Aufstiegs-Optionen, zum Beispiel zum Meister oder zur Meisterin. Laut Connie Dreher eignet sich dieser Beruf besonders für Menschen, die es lieben, sich zu kümmern und es schön zu machen. Aber auch den Beruf des Kochs oder der Köchin kann in den Jugendherbergen im Ländle erlernt werden.

 

Freie Ausbildungsplätze 2022 in ganz Baden-Württemberg

Ebenfalls die begehrten Ausbildungsplätze zum Kaufmann/ zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit seien für 2022 geplant, verspricht Conny Dreher und verrät: „Die Ausschreibungen für alle Ausbildungen in Baden-Württembergs Jugendherbergen kommen noch im Herbst 2021!“ Die Voraussetzungen variieren zwischen den Berufen. Während man einen Ausbildungsplatz als Koch oder Köchin, als Hauswirtschafter:in beispielsweise in Heidelberg schon mit Hauptschulabschluss bekommen kann, wird für den Kaufmann und die Kauffrau für Tourismus und Freizeit in Freiburg ein Abitur verlangt. „Mit diesem Abschluss stehen den Azubis Möglichkeiten auf Assistentenstellen oder für die Herbergsleitung offen. Auch im Bereich Event ist sehr viel möglich“, erklärt Conny Dreher die Unterschiede. Hauswirschafter:in können Interessenten mit einem Hauptschulabschluss zu Beispiel in Creglingen, Tübingen, Mannheim und Schluchsee werden. Möglichkeiten zur Ausbildung als Hotelfachfrau/-mann gibt es in Friedrichshafen, Bad Urach und Heilbronn.

 

Bundesfreiwilligendienst: ein Reinschnuppern in die Arbeitswelt

Jedes Jahr bieten Baden-Württembergs Jugendherbergen neben den Ausbildungen jeweils bis zu drei Plätze im Bundesfreiwilligendienst an. Das Programm, das kurz „Bufdi“ genannt wird, ist eine tolle Chance, weiß Connie Dreher aus Erfahrung: „In Zwölf bis 18 Monaten können junge Menschen erstmals in die Arbeitswelt reinschnuppern.“ In den Jugendherbergen gibt es dabei die Chance ,jeden Bereich je nach Interesse etwas kennen zu lernen. Wie zum Beispiel den Check-in und Check-out an der Rezeption oder die Organisation der Silvesterfeier „Oft ebnen wir hier den Weg und die weitere Laufbahn junge Menschen“, schildert die Herbergsmutter und berichtet von ihrem Kollegen Max: „Max hat als ‚Bufdi‘ bei uns begonnen, studierte dann Tourismus und ist nun Assistent - was für ein toller Weg!“ Alle Teilnehmer:innen beim Bundesfreiwilligendienst profitieren natürlich von der einzigartigen Gemeinschaft in den Häusern: „Wir begleiten jede und jeden pädagogisch, üben zum Beispiel Bewerbungsgespräche und beraten über Jobs. Wir wollen jungen Menschen etwas mitgeben“, schildert Connie.