Gemeinschaftsgefühl trotz Corona – Wie das in der Jugendherberge Biberach funktioniert!

Ganze viereinhalb Monate musste die Jugendherberge in Biberach aufgrund der Corona-Situation in Deutschland geschlossen bleiben. Kein leichtes Unterfangen, weder für die Herbergsleitung noch die Mitarbeiter – mit Kurzarbeit und den entstehenden finanziellen Einbußen musste sich auseinandergesetzt werden. Die Freude über die Wiedereröffnung am 30.07. war daher umso größer. Und dennoch, Corona ist und bleibt noch immer ein Thema: Abstandsregeln, Hygienevorschriften und Maskenpflicht! Die Jugendherbergen BW stehen für „Gemeinschaft erleben“ – wie kann das „Erlebnis Jugendherberge“ in diesem Sommer stattfinden?

 

Herbergsleiterin Beate Rüsenberg erzählt!

Die Sicherheit der Gäste und der Mitarbeiter steht ganz oben

Bei der Umsetzung der Corona-Sicherheitsvorschriften müssen wir und unsere Gäste sehr eng zusammenarbeiten. In diesen Zeiten ist es wichtig, auf sich selbst zu achten, aber auch andere vor sich zu schützen. Unser Team hat diese Lock-Down Phase sehr gut und vor allem gesund überstanden. Das soll auch so bleiben. Gemeinsam mit den Jugendherbergen-BW haben wir in unserer Zwangspause ein Hygienekonzept entwickelt und umgesetzt - Plexiglasscheiben, Mund-Nasen-Schutz, Reinigungsvorschriften und Sicherheitsabstände werden eingehalten. Daher fühlen wir uns sehr gut vorbereitet und freuen uns schon die ersten Gäste ab 30. Juli bei uns begrüßen zu dürfen.

Sensible Zeiten erfordern sensibles Handeln. Wir möchten nach uns schauen und nach unserem besten Wissen und Gewissen täglich handeln und das Handeln auch hinterfragen. Wir tragen die Maske zum Schutz der Gäste. Im Bereich der Essensausgabe schützt die Plexiglasscheibe zwar durch Vermeidung des direkten Kontaktes, aber eben nicht beim Essen. Wir tragen daher im Zusammenhang mit der Verpflegung immer den Mund-Nase-Schutz, auch wenn wir es gesetzlich in manchen Fällen nicht mehr müssten.

Gesundes Essen ohne „Corona -Müllberg“

Im Gastronomiebereich haben wir Sorge, dass aufgrund der Corona-Vorschriften ein Müllberg an Verpackungen entsteht. Wir haben uns zum Ziel gesetzt das Bewusst zu vermeiden, auch wenn es im Hintergrund für uns mehr Arbeit und Verwaltungsaufwand bedeutet. Wir möchten weiterhin frisches unverpacktes Essen servieren und gleichzeitig die Hygienerichtlinien einhalten. Bedeutet konkret, wir verzichten weitestgehend auf fleischhaltige Nahrung und bieten vermehrt vegetarische Speisen an. Zudem müssen unsere Gäste ein Formular mit genauen Speisewünschen ausfüllen, sodass wir auf Wunsch, frisch, gesund und ohne viel Verpackungsmüll alle Bedürfnisse berücksichtigen können.

Vielleicht eine Chance zum Umdenken

Aus den genannten Gründen muss wir im Verpflegungsraum die Buffetform abschaffen. Das Essen geben wir nun individuell an die Gäste aus. Sie können ankreuzen was sie wünschen und wir bereiten dann die Teller vor. Klar ist es schön, sich am Buffet mal den Bauch vollzuschlagen, aber mal ehrlich, meistens sind die Augen größer als der Magen und ein Drittel des Essens auf dem Teller landet dann im Müll. Daher sehen wir die Abschaffung des Buffets nicht als Nachteil für unsere Gäste, sondern erhoffen uns einen schönen Nebeneffekt:  Es wird weniger Essen weggeschmissen und satt werden trotzdem alle.

Gemeinschaftserlebnisse – worauf muss verzichtet werden?

Als Fit und aktiv Jugendherberge haben wir den großen Vorteil, dass wir eine große Außenfläche haben und so fast alle Aktivitäten weiter anbieten können. Was sich ändern ist, dass beispielsweise beim Lagerfeuer eben nicht mehr Schulter an Schulter beim Stockbrotessen gesessen werden kann. Aber das hindert uns ja zum Glück nicht daran die Lagerfeuer-Atmosphäre zu genießen. Zudem werden die Mehrbettzimmer vorerst nur noch halbvoll belegt.

Für den Gast an sich ändert sich daher nicht viel. Es gibt ein großes Außengelände und wir haben draußen auch eine Tischtennisplatte, sodass sich der Urlaub wie gewohnt genießen lässt. Die erlaubte Gruppengröße beträgt momentan 50 Personen, sodass auch das Aufhalten in unseren Gruppenräumen möglich ist.  Teilweise mit einer Maximalanzahl, aber wir haben zum Glück mehrere Gruppenräume, der größte ist 130 qm groß. Daher freuen uns auf jede Familie, Reisegruppen oder Alleinreisende die uns besuchen.